Verfassungsblog
Mo. 28 Okt. 2013 | 17:00–19:00

Rechtswissenschaft und Medienwandel

Christoph Möllers, Maximilian Steinbeis, Alexandra Kemmerer u.a.

Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, Auditorium, Geschwister-Scholl-Straße 1/3, 10117 Berlin

Auftaktveranstaltung des Forschungsprojekts "Verfassungsblog: Perspektiven der Wissenschaftskommunikation in der Rechtswissenschaft"

Rechtswissenschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass für ihre Expertise in der politischen Öffentlichkeit große Nachfrage besteht: Die meisten Themen, die aktuell politisch diskutiert werden, bedürfen juristischer Beurteilungskompetenz, um sie zu verstehen und sich eine fundierte Meinung bilden zu können.

An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit agieren Journalisten, die in beide Richtungen wirken: Der Öffentlichkeit machen sie die Expertendiskurse der Wissenschaft zugänglich, und der Wissenschaft verschaffen sie Sichtbarkeit und gesellschaftliche Resonanz.
Diese Schnittstellenfunktion wurde früher vom Print-, Hörfunk- und Fernsehjournalismus wahrgenommen. Das ändert sich unter dem Druck des  Medienwandels: Einerseits erodiert das Geschäftsmodell der herkömmlichen Medien, die immer seltener redaktionell ein Maß an Fachkompetenz vorhalten, das ein Gespräch auf Augenhöhe mit der Wissenschaft ermöglicht. Andererseits entstehen im Internet neue dezentrale Öffentlichkeitsformen und Plattformen, auf denen ein hoch spezialisierter politischer Wissenschaftsjournalismus stattfinden bzw. die Wissenschaft selbst mit der Öffentlichkeit in Kontakt treten kann.

Der 2009 gegründete Verfassungsblog hat sich im Bereich der Staats- und Verfassungswissenschaften als neuartige Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit etabliert. Jetzt wird er zum Experimentallabor: Wie funktioniert diese Schnittstelle? Was sind ihre Erfolgskriterien, ihre Funktionsbedingungen und ihre Entwicklungsmöglichkeiten? Diesen Fragen soll bis Mitte 2015 ein von Prof. Dr. Christoph Möllers verantwortetes Forschungsprojekt der Humboldt-Universität nachgehen, an dem Alexandra Kemmerer und Maximilian Steinbeis als erfahrene Medienpraktiker und Diskursbeobachter mit wissenschaftskommunikativer Expertise beteiligt sind.  

Als Auftaktveranstaltung wollen wir mit Experten – Wissenschaftlern und Journalisten - diskutieren, wie der Medienwandel das Verhältnis von Rechtswissenschaft und Öffentlichkeit verändert.

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