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Der Rechtskulturen Workshop „Den Bürger im Verwaltungsrecht pluralisieren“ ist ein zweitägiges, interdisziplinäres Lern- und Lehrexperiment, das Rechtswissenschaften und Ethnologie miteinander verbindet, um der Frage nachzugehen, wie soziokulturelle Pluralität und Diversität im Interaktionsfeld der deutschen Verwaltungsgerichtsbarkeit von den beteiligten Akteuren be- und verarbeitet werden. Klassische dogmatische Konzeptionen und jüngere Leitbilder des Verwaltungsrechts erfassen den Bürger als eine abstrakt-universelle Kategorie. In einer globalisierten Großstadt wie Berlin sind die tatsächlichen Interaktionen zwischen Staat und BürgerInnen durch einen hohen Grad von Pluralität und Diversität gekennzeichnet. Eine ethnographische Erkundung des Interaktionsfeldes Verwaltungsgerichtsbarkeit soll Einblicke gewähren, welche Prozesse der Repräsentation, der Aushandlung, Übersetzung und rechtlichen Konstruktion des Bürgers in diesem Spannungsfeld von Norm und Diversität/Pluralität stattfinden. Im Rahmen des Workshops werden gemischte Teams aus JuristInnen und EthnologInnen mündliche Verhandlungen am Verwaltungsgericht Berlin beobachten, in denen „BürgerInnen mit Migrationshintergrund“ bzw. „AusländerInnen“ gegen Entscheidungen deutscher Behörden klagen. Zusätzlich werden Hintergrundgespräche mit RichterInnen, Rechtsberatungsorganisationen und AnwältInnen geführt. Die gemachten Beobachtungen sollen gemeinsam mit GesprächspartnerInnen aus Lehre, Forschung und Praxis in einer abschließenden Gesprächsrunde reflektiert werden.

Der Workshop bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch mit KommilitonInnen, Lehrenden und PraktikerInnen anhand von praktischen Feldübungen und außerhalb des regulären Lern- und Lehrbetriebs. Er richtet sich an fortgeschrittene Studierende, DoktorandInnen und ReferendarInnen der Rechtswissenschaft und (Europäischen) Ethnologie mit Interesse an den Themengebieten Öffentliches Recht, Verwaltungsrecht, Ausländerrecht, Rechtsethnologie, Rechtssoziologie, Migrationsforschung und ethnographische Methoden.

Bewerbung:
Die Zahl der TeilnehmerInnen ist auf zwölf Studierende/DoktorandInnen/ReferendarInnen beschränkt. Eine  Bewerbung mit einem kurzen Motivationsschreiben (max. 200 Wörter)  ist erforderlich. In der Bewerbung sollen das Interesse an der Thematik begründet und einige Hintergrundangaben zur Person (Status/Studienjahr, Fachrichtung, relevante Studien- bzw. Forschungsschwerpunkte, relevante Praxiserfahrung) gemacht werden. Die Bewerbung ist per E-mail bis Montag, den 26. Mai 2014 an die Workshop-Leiterin Larissa Vetters (vetters@rewi.hu-berlin.de) zu senden.

Die Benachrichtigung über eine Teilnahme erfolgt bis zum 01. Juni 2014. Ein Vorbereitungs- und Kennenlerntreffen findet am Donnerstag, den 12. Juni, 17:00-19:00 Uhr statt.

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