Rechtskulturen
2013/ 2014

Maaike Voorhoeve

Constitutional Debates in Post-revolutionary Tunisia: Identity Construction and the Position of International Human Rights Law

Maaike Voorhoeve wurde 2011 an der Universität Amsterdam mit einer Untersuchung tunesischer Rechtspraktiken in Scheidungsverfahren promoviert. Vor Kurzem beendete sie ihren Aufenthalt als Visiting Fellow an der Harvard University, wo sie insbesondere über die symbolischen und praktischen Bedeutungen der Bezugnahme auf die Religion in der Verfassung Tunesiens arbeitete. Maaike Voorhoeves Forschungsinteressen umfassen die rechtssoziologischen Auswirkungen der tunesischen „Revolution“, etwa in Hinblick auf die Verfassung, transitional justice, Frauenrechte und die politische Justiz. Insgesamt betrieb sie zwei Jahre Feldforschung in Tunesien.

Constitutional Debates in Post-revolutionary Tunisia: Identity Construction and the Position of International Human Rights Law

Maaike Voorhoeve untersucht in ihrem Projekt als Rechtskulturen Fellow, „Auseinandersetzungen um die Verfassung im nachrevolutionären Tunesien: Identitätskonstruktion und die Stellung der internationalen Menschenrechts, die Konstruktion einer neuen Identität im nachrevolutionären Tunesien unter menschenrechtlichen Gesichtspunkten. Verfassungsrechtliche Debatten über die Stellung der Menschenrechte zeigen, dass die Revolution von 2011 dadurch gekennzeichnet war, dass viele Tunesier nicht nur Ben Alis Autoritarismus, sondern auch den westlichen Postkolonialismus beseitigen wollten. Indem dieser Aspekt des Übergangs betont wird, widersetzt sich das Forschungsvorhaben dem derzeitigen Forschungstrend, der die Dynamik des Übergangs in der Region weitgehend auf Fragen der Religion beschränkt.